zusammenleben in der schweiz
vielfalt ist teil des alltags in der schweiz. jede dritte person fühlt sich nicht wohl dabei. das zeigt eine erhebung des
bundesamtes für statistik für das jahr 2024.
grob kann man sagen:
--> wer sich durch andersartigkeit bedroht fühlt, wandert politisch nach rechts ...mehr
--> wer in dichter besiedelten orten wohnt, ist offener ...mehr
--> wer migrationshintergrund hat, ist toleranter ...mehr
--> die lebensbedingungen und das bildungsniveau spielen weniger eine rolle ...mehr
wer sich durch andersartigkeit bedroht fühlt, wandert politisch nach rechts.
zur bfs-umfrage schreibt tamedia ➚: je weiter rechts man politisch steht, desto mehr stören die differenzen. die politische ausrichtung bestimmt von allen faktoren die einstellung zur gesellschaftlichen vielfalt am stärksten.
es ist wohl eher umgekehrt: die einstellung zur gesellschaftlichen vielfalt bestimmt die politische ausrichtung. wer sich durch andersartigkeit bedroht fühlt, wandert politisch nach rechts.
was man sagen kann:
die svp steht breitbeinig am äussersten rechten rand unserer politischen landschaft. seit 30 jahren eliminiert sie rechts von sich jedes kräutchen, damit da nichts ernsthaftes heranwächst. seit 40 jahren macht die svp mit fremdenhass und ausländerfeindlichkeit nationale politik.
logisch, dass diejenigen zur svp gehen, denen das neue und das fremde angst macht.
wer in dichter besiedelten orten wohnt, ist offener.
die bewohner von dicht besiedelten gebieten zeigen mehr offenheit und weniger unbehagen gegenüber sozialen unterschieden.
wenn vom kindergarten bis in die chefetage vielfalt zum alltag gehört, sind unterschiede etwas normales. ebenso wichtig:
man erlebt das gemeinsame hinter all den unterschieden. beides fördert die gemeinschaft und stärkt die gesellschaft.
wer migrationshintergrund hat, ist toleranter.
menschen mit migrationshintergrund zeigen eine grössere offenheit gegenüber kulturellen unterschieden und ausländerrechten.
das sieht man ja schon bei schweizer*innen. wer an der sprachgrenze aufwächst, ist in der regel offener für menschen aus der anderen sprachregion, weil er oder sie durch die andersartigkeit quasi neben der haustür vielfalt als etwas normales erlebt.
bei abstimmungen zu ausländerrechten sieht man oft: da, wo kaum ausländer*innen leben, ist die zustimmung zu vorlagen für mehr ausländerrechte vielfach am kleinsten.
was der bauer nicht kennt ..., das gilt offensichtlich nicht nur für das essen, sondern für vielfalt ganz allgemein.
die lebensbedingungen und das bildungsniveau spielen weniger eine rolle.
lebensbedingungen und bildungsniveau spielen keine grosse rolle. interessant dabei:
40 prozent der haushalte in prekärsten verhältnissen, 33 prozent der haushalte mit durchschnittlichen verhältnissen und 29 prozent der wohlhabenden fühlen sich durch andersartigkeit gestört.
das lässt folgenden schluss zu:
mit massnahmen, welche die finanzielle und wirtschaftliche situation derjenigen verbessern, die am prekärsten leben, fördert man nicht nur die selbständigkeit und unabhängigkeit von armutsbetroffenen, sondern man bekämpft damit gleichzeitig auch ausländerfeindlichkeit und rassismus.
spontan in eine parole gepackt: mindestlöhne statt rassismus.
bfs-erhebung "zusammenleben in der schweiz 2024"
-> kontakte in einer vielfältigen gesellschaft
der alltag in der schweiz ist geprägt von regelmässigen kontakten zwischen den verschiedenen bevölkerungsgruppen, die in der schweiz leben. nahezu 90% der menschen haben nach eigenen angaben häufig mit personen zu tun, die eine andere staatsangehörigkeit, religion oder hautfarbe haben als sie. die kontakte sind in der regel harmonisch, dennoch fühlt sich ein drittel der bevölkerung durch "andere" gestört.
-> trend zu mehr offenheit gebrochen
2024 zeigten etwa zwei drittel der einwohner*innen eine positive einstellung gegenüber in der schweiz lebenden ausländerinnen und ausländern. obwohl die offenheit überwiegt, nahmen fremdenfeindliche und feindselige einstellungen gegenüber bestimmten gruppen seit 2020 tendenziell zu. insbesondere gegenüber ausländischen, jüdischen und muslimischen personen nahmen negative einstellungen zu.
-> diskriminierungserfahrungen bleiben unverändert
der anteil der menschen, die diskriminierung erleben, stabilisierte sich 2024 bei 27%, nachdem er zwischen 2016 und 2020 gestiegen war. die hälfte der betroffenen nannte als diskriminierungsgrund ihre staatsangehörigkeit.
tamedia-artikel von sebastian broschinski und olaf könig, publiziert am 26.03.2025: wie rassistisch ist die schweiz? ➚